Moringer Geschichte(n) - Moringer Familien

Ahlborn-Höfe in Nienhagen

Die Ahlborns-Höfe in Nienhagen
Von Lothar König

Mit Jost Aleborn, der 1585 28 Jahre alt war, begann sich von Oldenrode über die Weperdörfer ein Geschlecht auszubreiten, das seit 1689 in Nienhagen zeitweilig 5 Höfe in Besitz hatte.

Die Ahlborns, auch in abgewandelten Schreibformen, haben ihren Namen von der Wüstung gleichen Namens bei Herberhausen im Landkreis Göttingen, als ATALBARN wird der Name schon im 9. Jhdt. verzeichnet. Der Vollköthnerhof Nr. 15 in Nienhagen, vielleicht erster Besitz und Stammhof, wird 1689 mit Andreas Ahlborn genannt und war bis 1896 in Ahlb. Besitz. Dem erwähnten ersten Ahlborn folgen: 1756 Joh. Matth. Ahlborn, 1778 Joh. Chr. Ahlborn jun., 1816 Karl Friedr. Ahlborn, 1874 Wilh. Ahlborn, 1896 August Ellermeier (1870-1947) aus Trögen gebürtig, er war mit Minna Johanne Ahlborn (1874-1947) verheiratet, 1935 übernimmt der Sohn Heinrich Ellermeier (1896-) das Anwesen, auch seine Frau ist eine geborene Ahlborn (1903-). Zu diesem Hof gehörte noch die Dorfschmiede, die leider nicht mehr in Betrieb ist und ferner die Tegendscheune, die 1897 käuflich erworben wurde. Die Tegendscheune, Haus-Nr. 39, führt ihren Namen von der Naturalsteuer, die bis 1845/50 an den Hann. Staat in Form eines jeden 10. Bundes Getreide abgegeben werden mußte und in dieser Scheune gesammelt wurde, deren Baugeschichte wechselvoll war, 1850 von der Gemeinde zu einem Wohnhaus umgebaut, 1877 wieder Scheune und 1900 wieder Wohnhaus. Von 1918-1924 amtierte Heinr. Ellermeier als Gemeindevorsteher auf Hof Nr. 15.

Der Vollköthnerhof Nr. 14 nennt 1717 Hans Henr. Ahlborn (1675-?), 1746 Joh. Math. Ahlborn, 1756 Chr. Ahlborn, 1766 Joh. Chr. Ahlborn, dann wird der Hof ab 1778 zum Stammhof der Königs (Chr. Ludw. König heiratete vermutlich eine Ahlborn).

Das heute erloschene Anwesen Vollköthnerhof Nr. 26 wurde 1736 durch Steph. Ahlborn von Königs Erben übernommen, 1766 besitzen Joh. Chr. Ahlborns Erben den Hof, 1778 Joh. Chr. Ahlborn sen., 1816 Ludw. Ahlborn, 1836 Friedrich Ahlborn, 1874 Ludwig Herre, dessen Witwe Luise Ahlborn dann noch 1888.

Vollköthnerhof Nr. 7 war 1786 von Heinr. Ahlborn besessen, den 1816 Georg Friedr. Ahlborn ablöste, danach die Familie Kreitz.

Für 20 Jahre, von 1816-1838 ist Karl Ahlborn Besitzer des Vollköthnerhofes Nr. 25.

Für 100 Jahre, von 1846, ist das Anwesen Nr. 33 in Ahlbornschem Besitz: Mit Wilh. Ahlborn 1846 beginnt die Reihe, dem 1854 ein Karl Ahlborn folgt, wiederum ein Karl Ahlborn ist der nächste Besitzer (geb. 1870, gest. 1938), dessen Sohn als letzter seines Namens in Nienhagen, Karl Ahlborn (1910-?) im 2. Weltkrieg vermisst ist.

In 10 Generationen lässt sich das Ahlbornsche Erbe in Nienhagen verfolgen, über Ahlborn-Töchter ist das Blut mit den alten Sippen verbunden und heute noch lebendig.

Einige Eintragungen aus dem ältesten Moringer Kirchenbuch mögen diese Arbeit abschließen. Am 10.4.1608 sendet Hans Bierkamp sein Söhnlein zur Taufe, es erhält von seinem Gevatter Hans Ahlborn den Namen Andreas. Hans Steffen Ahlborn läßt am 19.4.1618 ein Töchterlein taufen, Else genannt, zu der Else Bierkamp Patin ist. Der 31.1.1619 ist mit folgendem bekundet: Ist dazumahl zum Nienhagen einem Kutscher-Knechte, so NN von Mandelsloh hiebevohr gedienet zu Göttingen und von einem anderen Knechte derwegen er von seinem Junker gekommen ein Sonlin getaufft, Erich genandt, Gevattern: Erich Friedr. von Mandelsloh, Hans Sommer, Hans Bierkamp, Steffen Ahlborn, Henning Schlemmen, Anna Ahlborn, Margarethe Schlemmen. Bei der Taufe des Lüdeke Miller (?) sind am 25.3.1620 wieder Hans Bierkamp, Heinr. Schlemmen son und Stephanus Alborn Paten.

Für Nienhagen scheint die Epoche der Blüte Ahlbornscher Namensträger ihren vorläufigen Abschluss gefunden zu haben.


Überarbeitung:

Powered by CMSimple| Template: ge-webdesign.de| html| css| Login