Moringer Geschichte(n) - Moringer Familien

Nr. 38 - Kapelle

Geschichte der Nienhagener Höfe
Die St. Johannis-Kapelle
Haus-Nr. 38
Das älteste und markanteste Bauwerk Nienhagens ist die um etwa 1300 errichtete Wehrkapelle St. Johannis. Sie liegt am höchsten Punkt der Ortschaft, wo vermutlich zuvor auch ein der Weidegestütsbewachung dienender hölzerner Wachturm gestanden hat.
Ihre Länge beträgt 15 m, die Breite 6,40 m. Sie hat eine Mauerstärke von 1,20 m und die Höhe der Umfassungsmauern beträgt ohne Dach 10 m. Nur das Erdgeschoss diente kirchlichen Zwecken. Es wurde in 3 Joche mit spitzbogigen Kreuzgrat-gewölben gegliedert, die ursprünglich durch Gurtbögen voneinander getrennt waren.

Über dem Erdgeschoss befindet sich heute nur noch ein hohes Obergeschoss, dass früher durch eine Balkendecke in 2 Stockwerke unterteilt war, was man an den Kragsteinen, die die Decke trugen und einem Mauerabsatz noch erkennen kann. Der Zugang zum Obergeschoss erfolgte ursprunglich durch eine später verschlossene Einstiegsluke über dem schartenartigen schmalen Chorfenster. Das sonst fensterlose Erdgeschoss besitzt nur eine kleine von innen leicht verbarrikadierbare Tür.

Die heutigen 3 verschieden hohen Spitzbogenfenster sind erst 1872 in die Südmauer eingefügt worden. Bei einem Umbau um 1450 erhielt der Wehrbau ein Glockentürmchen, dass auch auf einem Merian-Stich von Moringen im Jahre 1653 zu erkennen ist. 1850 war es schon nicht mehr vorhanden.
Von den Glocken wissen wir, dass die ursprüngliche Glocke 1878 durch Frost zersprungen ist. Die neue angeschaffte Glocke war 100 kg schwer, trägt die Aufschrift "Alles was Odem hat lobe den Herrn" und hängt in einem Schalloch. 1929 wurde von der Gemeinde Eboldshausen eine sehr alte 150 kg Glocke angekauft. Sie trägt die Inschrift "... Christopherus Roffkarn Pastor hierselbst – Christoph Lutsien Kirchenvater – Heiso Meyr gos mich zu Wolfenb. Anno 1681 ..."

Aus: Moringer Chronik von 1983, S. 333/334


© Wilfried Hartje, 2001


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