Moringer Geschichte(n) - Moringer Familien

Das goldene Feuer

Märchen und Sagen
rund um Nienhagen 
Das goldene Feuer

An der dem inneren Sollinge zugekehrten Seite der Weper, in der Nähe des einsamen Tönnieshofes, lag mal ein Schäfer in schwüler Sommernacht in seiner engen Hütte und konnte nicht schlafen. 

So stand er wieder auf und setzte sich auf die Hüttendeichsel, um eine Pfeife Tabak zu rauchen. Ja, aber wo war der Feuerstein? Er suchte in seinen Hosen-, Rock- und Westentaschen, auch in allen Ecken seiner Hütte, nirgends fand sich der damals noch so unentbehrliche Stein. Doch siehe da, nicht gar weit sah er plötzlich einen großen Busch lustig brennen, und sogleich ging er hin, um dort seine Pfeife anzuzünden. An zehn Kohlen wohl nahm er nacheinander aus dem brennenden Busche heraus und legte sie auf den Tabak im Pfeifenkopf, doch keine zündete, kein Wölkchen kam. Da wünschte er in seinem Ärger das Feuer zu allen Teufeln, und - weg war's wie der Wind! Nun wusste der Ärmste auch, dass er sich versündigt hatte. Er legte sich wieder hin und rührte kein Glied mehr. Erst am hellen Morgen wagte er "vorzuschlagen". Als die Arbeit und der freundliche Sonnenschein ihm wieder Mut eingeflößt hatten, sah er in seinem Pfeifenkopf etwas funkeln und blitzen. Er griff hinein und hatte ein Stück feinsten Goldes in der Hand. Da lief er wieder nach der Feuerstelle, und was fand er? Soviel Kohlen wie er weggeworfen, soviel Goldstücke lagen umher! "Ach!" seufzte er da, "hätt' ich nur nicht den bösen Wunsch getan, so wäre ich jetzt der reichste Mann!"


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