Moringer Geschichte(n) - Moringer Familien

Der Freischütz

Märchen und Sagen
rund um Nienhagen 
Der Freischütz

In Nienhagen wie in Lutterbeck lebten vor langen Jahren noch Freischützen. Was die aufs Korn nahmen, das trafen sie auch. So sagte der Nienhäger Freischütz eines Abends plötzlich zu den Nachbarn, die ihn besuchten: "Oben up'n Baaläase löppet 'n Hirsch, eck scheit'n!" Sprach's und schoss zum Fenster hinaus in die rabenschwarze Nacht. 

Das laute Lachen und Erzählen war jäh verstummt, und Totenstille herrschte in der dumpfen Stube. Der Freischütz kehrte sich um, steckte die "Lüchte" an und forderte die Männer auf, mit ihm zu gehen. Wohl war es ihnen nach dem grausigen Schusse sehr unheimlich geworden; sie wollten aber doch gern wissen, was an seiner Sache Wahres wäre, und so ließen sie sich trotz ihres Schauders von dem Schützen stracks nach dem Baalase hinaufführen. Und wahrhaftig, er hatte nicht geprahlt! Dicht vor ihren Füßen sahen sie den kaum verendeten Hirsch in seinem Schweiße liegen.

Freischütz konnte werden, wer die im Konfirmationsabendmahle ihm dargereichte erste Hostie unbemerkt aus dem Munde nahm, aufbewahrte und an einem heimlichen Orte danach schoss; rotes Blut floss aus dem zerschossenen heiligen Kleinode.


Überarbeitung:

Powered by CMSimple| Template: ge-webdesign.de| html| css| Login