Moringer Geschichte(n) - Moringer Familien

Der zauberkundige Holzdieb

Märchen und Sagen
rund um Nienhagen 
Der zauberkundige Holzdieb

 

Kein Sollinger Grünrock ist wohl je so gehänselt worden wie jener, der einmal auf der Weper "herumbliesterte", um einen Erzholzfrevler einzufangen. Also da saß ein reitender Forstgewaltiger einem unter einer Tracht Besenreiser daherkeuchenden Diebe dicht auf den Fersen; unser "Musche Blicks" tat jedoch, als merke er nichts und lachte sich eins. Erst als der Reiter zu Pferde ihm ganz, ganz nahe war, bald schon nach ihm haschen konnte, verwandelte er sich plötzlich in einen "Schnurrbart", wie die Weperleute den Dornbusch nennen, deren sie so viele, viele haben. Dem Forstmanne aber war es entgangen, dass die links und rechts blühenden Dornensträuche sich um einen vermehrt hatten. Wütend sprang er vom schnaubenden Rosse, befestigte die Zügel am nächsten "Briste" und suchte überall herum. Vergebliche Mühe. Der Holzdieb war nirgends zu finden, und fluchend kehrte der Grüne zurück, gar nicht ahnend, dass der Zweig, an dem er den Zügel befestigt hatte, der kleine Finger des Verbrechers, und der knorrige Dornstamm, an dem er voll Verdruß ein kleines Bedürfnis befriedigte, dessen Stiefel war. Erst als er aus der Sehweite verschwand, machte der Holzdieb den Zauber rückgängig und goss darauf ganz ärgerlich den Stiefel aus, um dann seine schöne Tracht Besenreiser kichernd heimwärts zu schlepppen.


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