Moringer Geschichte(n) - Moringer Familien

Martinikirche heute - Kulturerlebnis:
"Nacht der Toten und Lebenden"

Artikel in der "HNA/Northeimer Neueste Nachrichten" v. 12. 11. 99:
KULTURERLEBNIS - Nacht der Toten und Lebenden
Ein Happening besonderer Art bieter der Moringer Aktionskünstler Uli Lampe in der Nacht zum Totensonntag auf dem Galeriegelände an der Moringer Martinikirche.
"Stammtischgeplauder" heißt die Skulptur (vorn im Bild), die Uli Lampe bereits für seine Totensonntags-Installation auf dem Gelände vor der Moringer Martinikirche aufgestellt hat. Die Kirche ist seit zehn Jahren Galerie und Werkstatt in einem. (Foto: nh)

MORINGEN - "Nacht der Toten - Nacht der Lebenden" ist der Titel einer spektakulären Installation zum Totensonntag, die der Moringer Aktionskünstler am Abend des 20. November, auf seinem Werkstatt- und Galeriegelände in und um die Moringer Martini-Kirche veranstalten wird.

"Eine Erlebnisnacht, die der alte Friedhof in seiner über 1000jährigen Geschichte noch nicht erlebt hat," untertitelt der Künstler selbst seine Darbietung, die bis weit nach Mitternacht dauern soll. Ganz nah live dabei sein können aus Platzgründen allerdings nur diejenigen, die eine von insgesamt 139 als Kunstmappen gestalteten Eintrittskarten gelöst haben. Allerdings werden auch Zaungäste Gelegenheit haben, Teile des mit Licht- und Akustikeffekten vollgepackten Geschehens zu erleben.

Bieten will Lampe seinem Pubikum im Kirchenraum und auf dem einstigen Friedhof davor zahlreiche Inszenirungen nicht nur zum Thema Tod, sondern auch zu den Säulen der Gegenwart, die der Moringer in der Wirtschaft, der Kirche und der Politik sieht. Lampe: "Die uns Menschen gegebenen Sinne werden die Gäste anschließend sicher neu definieren können."

Fünf größere Stationen mit Installationen werden in der Kirche zu erleben sein, darunter in verfremdeter Form auch noch einmal die spektakuläre Weihnachtskrippe mit skelettierten Akteuren, eine Kerzen-Installation oder ein Indianer-Tipi, in dem die Gäste bei Essen und Trinken Trommelklänge aus einer fernen Kultur lauschen können.

Für das Außengelände hat Lampe in monatelanger Arbeit sieben Großprojekte erstellt, Skulpturen aus Metall und Installationen aus verschiedensten anderen Materialien werden mit Licht- und akustischen Effekten kombiniert. Mit dabei sein werden ein "Fahrstuhl zum Licht", Skulpturen, neu gestaltete offene Gräber oder auch ein imaginäres neues Mausoleum über dem Grab der Familie von Münchhausen.

Ein Höhepunkt der Veranstaltung wird gegen 23 Uhr ein "Inferno" auf dem Außengelände in der Feldmark neben dem Kirchengelände sein. Unterstützt von Freunden und Nachbarn möchte Lampe seinem Publikum ein halbstündiges akustisches und visuelles Kriegsszenario präsentieren, das mit Feuerwerk und Kanonendonner gespickt sein wird. Das Veranstaltungspublikum wird das Spektakel von einer Tribüne aus durch einen imaginären Bildschirm verfolgen können. Für Zaungäste besteht hier Gelegenheit, einen Teil des Events mitzuerleben.

Abgerundet wird die Darbietung, wie Lampe sein Kunstspektakel mit tiefsinnigem aber durchaus auch humoristischem Hintergrund selbst nennt, durch eine Foto-Dokumentation des Northeimer Fotoassistenten Ingolf Hirsch, die bereits am heutigen Freitag im Fredelsloher Café Klett eröffnet wird. Hirsch hat die rund einjährige Vorbereitung der Veranstaltung in Moringen nicht nur im Bild festgehalten, sondern mit faszinierenden Techniken auch eigene künstlerische Gedanken in die Fotos eingebracht. Während der Veranstaltung am 20. November wird ein Pendelbus zwischen Moringen und Fredelsloh eingesetzt. Die Fotoschau in Fredelsloh wird noch einige Wochen lang zu sehen sein.


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