Moringer Geschichte(n) - Moringer FamilienMord an Heinrich Flühe
M o r i n g e n - Morgen, Sonntag, sind es sieben Jahre her, dass die Schreckensnachricht durch unsere Stadt und die Umgebung eilte: Gastwirt Heinrich Flühe wurde ermordet! Diese Tat – sie geschah am 12. Februar 1960 – konnte bisher noch nicht aufgeklärt werden. Die Wiederkehr des Tages der Ermordung des Moringer Gastwirts war uns Anlass, den Leiter der Kriminalpolizeistelle in Göttingen, Hauptkommissar Engel, zu fragen, wie es mit der Aufklärungsarbeit in diesem Falle aussieht. Wir hörten in diesem Zusammenhang, dass in Südhannover, also im Raum der Kriminalpolizeidienststelle Göttingen, seit 1958 acht Mordfälle registriert wurden, von denen sechs aufgeklärt werden konnten; die Täter wurden inzwischen rechtskräftig verurteilt. Übriggeblieben sind ein Fall in Hann. Münden und der Mordfall Flühe. Seinerzeit hatte die Kriminalpolizei mit einem Sonderkommando sofort die Ermittlungen aufgenommen, und wir haben damals laufend über die Arbeit und die verfolgten Spuren berichtet. Auch in der Zwischenzeit hat man den Fall Flühe in Göttingen immer mit im Auge behalten. Noch im vergangenen Jahr wurde einer neuen Spur nachgegangen, aber auch sie blieb wie so viele andere vorher "kalt" und führte nicht zur Aufklärung. Gerade in diesem Falle hätten die Kriminalbeamten den oder die Täter besonders gern ermittelt, denn die Ermordung erfolgte in einer selten bestialischen Weise. Aber keine der 85 bisher verfolgten Spuren brachte die Ermittlung des Täters. Wird er eines Tages noch auf der Anklagebank sitzen? Wer war es? Woher stammt der Täter? Das alles sind noch offene Fragen, die auch die Kriminalpolizei nicht beantworten kann. Die Kripo neigt zu der Annahme, dass es sich um einen Täter handelt, der raubend und stehlend durch die Lande zog und in diesem Falle zum Mörder wurde, weil er beim Aufbrechen der Kasse im Schankraum der Gastwirtschaft "Zum Bahnhof" an der Bundesstraße 241 morgens von Heinrich Flühe überrascht wurde. Aber noch viele andere Fragen bleiben offen. Hat der Täter den Ermordeten so bestialisch hingerichtet, weil er die Nerven verlor, oder hatte er Lust zu solchem Tun? Heinrich Flühe war bekanntlich mit mehr als hundert Stichen ermordet worden, die ihm der überraschte Täter mit einem Spitzeisen beibrachte, das zum Zerkleinern von Eis in der Gastwirtschaft verwendet wurde. Die Kriminalpolizei hat die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass auch der Mordfall Flühe eines Tages doch aufgeklärt werden kann. Es wäre nicht der erste Fall, der erst nach vielen Jahren den Täter auf die Anklagebank bringt und der gerechten Strafe zuführt.
Überarbeitung: |
Powered by CMSimple| Template: ge-webdesign.de| html| css| Login