Haus Nr. 43
Geschichte der Nienhagener Höfe |
|
Haus Nr. 43 |
Deichbergstr. 5 |
|
Zweimal in seiner Geschichte war dieses Haus Gastwirtschaft: Bis 1898 mit Wilhelm Düvel als Wirt und von 1920 bis 1965 mit Ernst Wollersen. |
2000 |
Friedrich August Eduard Albert Bierwirth (* 1932), verh. mit Elisabeth Ellies |
|
Friedrich Bierwirth (*1910), verh. mit Hilda Wollersen |
1968 |
Erben Wollersen |
1909 |
Ernst Wollersen (1882-1966), verh. mit Lina Kohrs (1886-1979), von 1920-1965 Gastwirtschaft |
1901 |
Wilhelm Wüstefeld (nicht eindeutig zuzuordnen) |
1899 |
Dr. Adolf Schrader (Arzt am Provinzial-Werkhaus in Moringen) |
1895 |
Friedrich Haupt, verh. (1. Ehe) mit Johanne Karoline Wilhelmine Welge (+ vor 1900), verh. (2. Ehe) mit Luise Düvel (* 1856) |
1874 |
Wilhelm Düvel (* 1827), zugleich Gastwirt bis 1898, verh. mit Louise Weihmann |
Ansichtskarte „Gasthaus Wollersen“, um 1930
Um 1925 wurde ein Saal gebaut, um Feste wie Fastnacht oder Kirmes ausrichten zu können. Im Bedarfsfall baute man vor dem Haus auch noch ein Festzelt auf, denn zu den Dorffesten kamen nicht nur die Nienhagener, sondern auch viele junge Burschen aus den Dörfern hinter der Weper, da es sich herumgesprochen hatte, dass es in Nienhagen "schöne Töchter" gab, die von allen Seiten heftig umworben wurden. Kein Wunder also, dass es manchmal zu handfesten Auseinandersetzungen kam. Die Begründung der einheimischen "Platzhirsche" lautete: "Wei künnt use Heundere sülmst trampen!"
Unvergessen ist auch so manche Fastnachtsfeier bei Wollersens: Vorher zog man mit einem Ochsen von Haus zu Haus und sammelte Würste, die auf eine Schippe gehängt wurden. Gemeinsam verspeiste man sie dann beim Frühstück, das sich häufig bis in die späten Abendstunden erstreckte. Nicht selten soll es vorgekommen sein, dass man dann im Übermut den Ochsen, dem man die Würste ja zu verdanken hatte, auch auf den Tanzsaal holte, gefolgt von einem Begleiter mit einem Nachttopf, um unerwünscht herunterfallende Kuhfladen rechtzeitig auffangen zu können. |
|
Foto: Fastnacht 1937 |
Im August 1943 vernichtete ein Blitzschlag den Saal, die Gastwirtschaft wurde danach aber weitergeführt, bis sie 1965 aus Altersgründen aufgegeben wurde. (vgl. Brandhorst: Gaststätten in und um Moringen früher und heute, Northeim 1997)
© Wilfried Hartje, 2001
Überarbeitung: